In unserer Arbeit als Psychologi*nnen, Psychotherapeut*innen und Prozessbegleiter*innen, unterstützen und begleiten wir andere Menschen. An diesem Studientag stehen für einmal wir selbst im Zentrum. Wir befassen uns unter anderem mit folgenden Fragen: Wie sorge ich gut für mich rund um meine Arbeit? Welche Form gebe ich mir, wenn ich arbeite? Wie gestalte ich Übergänge? Was sind meine Kraftquellen bei der Arbeit und in der Freizeit? Dieser Tag gibt Raum für Diskussionen, persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, geleitete Meditationen mit Visualisierung und Freiraum für eigene Erfahrungen mit Selbstfürsorge. Mitnehmen: Bei schlechtem Wetter Schirm und regenfeste Kleider mitnehmen. Wir sind teilweise draussen.
Es gibt kaum eine Störung, die öffentlich so kontrovers diskutiert wird wie das AD(H)S. Schnell ist die Rede von „Modediagnose“, die bei vielen auf Gegenwehr stösst; werden entsprechende medikamentöse Behandlungsmassnahmen ergriffen, ist schnell von Hirndoping oder einem Ruhigstellen der PatientInnen die Rede. Fakt ist, dass Menschen mit AD(H)S in gewissen Belangen etwas anders funktionieren. Vor dem Hintergrund dieses gesamtgesellschaftlichen Kontexts stellen sich für diagnostizierende und behandelnde PsychotherapeutInnen spezifische Fragen: Wie können wir einen ethisch-korrekten Umgang mit dem Phänomen finden? Wie kann man differenzieren, wo in erster Linie Druck von aussen besteht, eine menschliche Funktionsweise zu benennen und wo wahrer, innerer Leidensdruck bei den Betroffenen selbst herrscht? Kulturelle Aspekte sind hier nicht ausser Acht zu lassen. Nach einem kurzen Einblick in die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Symptomatik, Ätiologie und Grundlagen der Diagnostik soll insbesondere das Erleben von Betroffenen, d.h. von Kindern und Jugendlichen wie auch von Erwachsenen mittels Text- und Fallbeispielen Raum bekommen. Die thematische Nähe zum Konzept der mittleren Charakterstruktur „Aufmerksamkeitssensibilität“ soll diskutiert werden – Überschneidungen liegen auf der Hand, zwischen den beiden Konzeptionen bestehen jedoch …