Auf eine sichtbare Gestaltung des Felt Sense können Klient*in und Therapeut*in gleichzeitig direkten Bezug nehmen. Dabei ist ein Bild personzentrierter als Worte. Die Therapeutin braucht keine eigenen Vorstellungsbilder kommen zu lassen und in Sprache umzusetzen, um zu verstehen und zu spiegeln, was ihre Klientin ausdrücken möchte. Sie kann ihre Spürbefähigung auf die noch werdenden Ausdrucksmodalitäten eines Klient*innen-Felt Sense ausrichten, zu denen ihrer Klientin der Zugang fehlt. Die therapeutische Beziehung wird zum Container, in dem die Klientin innerlich abbilden kann, welche sensorische Ausdrucksmöglichkeit am ehesten verlebendigt und den Prozess weiterbringt.

Kunsttherapeutisches Focusing realisiert einen Trauma-sensitiven („trauma-informed“) Ansatz, der besonders für die sichere Symbolisierung präverbaler, nonverbaler und impliziter sensomotorischer Erlebensinhalte geeignet ist, aber auch sprachlich überbordenden Focusern die Selbstregulation erleichtert.

Der Studientag führt in Kunsttherapeutisches Focusing für klinische und nicht klinische Anwendungsfelder ein. Neben der Theorievermittlung werden selbsterfahrungsbezogene Übungen mit nondirektiven und direktiven Vorstellungsbildern sowie achtsamkeitsbezogenen Inhalten angeboten. Künstlerische Vorbildung ist nicht erforderlich. Basiskenntnisse in Focusing werden vorausgesetzt.

¹ der deutsche Begriff umschreibt die Kreuzung der Methoden „Focusing Oriented Expressive Arts FOAT®“ und „Sensorimotor Art Therapy/Guided Drawing“